Als kleiner Vorgeschmack auf die Dokumentation der Tagung e-motion hier die Zusammenfassung des Abschlussvortrags von Markus Albers, welcher im Rahmen der Leitfrage „wie werden wir morgen arbeiten?“ die Zukunft veränderter und flexiblerer Arbeit thematisierte. Die vollständige Dokumentation ist bald auf unserer Homepage unter e-motion 2010 zu finden.
In seinem Vortrag „Morgen komm ich später rein“ präsentierte Markus Albers seine Gedanken zu der Einführung flexibler und mobilerer Arbeitsformen in der Wissensgesellschaft. Dabei stellte er heraus, dass das Büro aufgrund mangelnder Konzentrationsmöglichkeiten, vielfältiger Ablenkungen, Verschwendung von Zeit und sinkender Zufriedenheit der Mitarbeiter durch den Leistungsdruck nicht immer der ideale Arbeitsort ist.
In Bezug auf die Rekrutierung gerade jüngerer Mitarbeiter hebt Markus Albers das Bedürfnis nach mehr Freiheiten in der Arbeitsgestaltung, zum Beispiel durch Telearbeit, hervor. Ebenso spielt dieses vor dem Hintergrund, dass zukünftig das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer steigen wird, eine wichtige Rolle, um das Arbeiten bis ins höhere Alter zu erleichtern.
Die Bewertung des Arbeitseinsatzes soll dabei nicht mehr, wie in der Industriegesellschaft üblich gewesen, in der Zeit, die ein Arbeitnehmer vor Ort anwesend ist, erfolgen, sondern in Form erbrachter Leistungen und Ergebnisse gemessen werden. Anhand von Beispielen aus Deutschland und den USA zeigt Markus Albers, dass individuelle Gestaltungsfreiheit, die Kontrolle über die eigene Zeit und die Vereinbarkeit von Job und Freizeit zu mehr Leistungseffektivität sowie weniger Krankmeldungen und freiwilligen Kündigungen unzufriedener Mitarbeiter führen. In Bezug auf die Städte wurden mögliche Auswirkungen auf die Infrastruktur, die Umwelt, Mobilitätsformen und die Lebensqualität kurz skizziert.
Markus Albers betont, dass diese Möglichkeiten natürlich nicht für alle Berufsgruppen gelten, aber dass der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Berufen oder der Kreativwirtschaft steigt. Durch die ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, nie Feierabend zu haben, werden dabei auch neue Probleme geschaffen. Doch laut Markus Albers überwiegen die Vorteile die Nachteile und dabei vor allem die Vorteile auf der Seite der Arbeitgeber.
In diesem Zusammenhang nennt Markus Albers auch die Schwierigkeit der Akzeptanz dieser neuen Arbeitsform, das Überwinden persistenter Vorurteile in Bezug auf Arbeitsweisen und das Entgegenbringen von Vertrauen der Arbeitgeber in die Mitarbeiter. Nicht weiter thematisiert wurden von Markus Albers dagegen konkrete Möglichkeiten und vor allem auch Herausforderungen der Umsetzung solcher Arbeitsformen.