Der Verband BITKOM hat gestern die Ergebnisse einer Befragung von 1000 Personen zum Thema Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Drittel der Befragten auch in ihrer Freizeit für den Arbeitgeber, Kollegen oder Kunden zu erreichen sind. Die Erreichbarkeit erfolgt dabei über die neuen Informations- und Kommunikationsmedien wie das Internet, das Handy und auch Smartphones.
Von den zwei Dritteln der Befragten gab die Hälfte an, jederzeit am Abend oder am Wochenende erreichbar zu sein. Die andere Hälfte ist dagegen auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar, aber zu im Voraus festgelegten Zeiten. Lediglich ein Drittel der Befragten gab an, nur in Ausnahmefällen oder gar nicht in ihrer Freizeit beispielsweise für den Arbeitgeber erreichbar zu sein.
Unterschiede zeigten sich auch in Bezug auf Männer und Frauen. 73 % der berufstätigen Männer sind nach Angaben von BITKOM außerhalb der Arbeitszeit verfügbar, bei den berufstätigen Frauen sind es mit 59 % ebenfalls noch mehr als die Hälfte.
Den Ergebnissen nach zu urteilen wirkt sich die mit den neuen Medien einhergehende, ständige und unabhängig vom Ort erfolgende Erreichbarkeit auch auf den Berufsalltag aus. Durch die neuen Möglichkeiten der Kommunikation ist es für viele in der Freizeit normal geworden, ständig erreichbar zu sein. Das beeinflusst womöglich auch die Bereitschaft zur Erreichbarkeit für berufliche Angelegenheiten. Die früher klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit nimmt dabei ab.
Einen anderen interessanten Aspekt als Erklärung nennt BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer: Dadurch, dass Medien wie das Internet und Handy die betrieblichen Prozesse beschleunigen und mehr Flexibilität und Mobilität bringen, können dringende Arbeiten auch schnell von zu Hause aus oder von unterwegs erledigt werden.
Natürlich kann diese Entwicklung auch Nachteile haben, so dass zum Beispiel das Abschalten von der Arbeit in der Freizeit und im Privatleben deutlich schwerer ist.