Betrachtet man die Darstellung des Themenfeldes e-Learning sowohl auf der CeBIT 2010 als auch auf der Bildungsmesse didacta, stößt man auf sehr verschiedene, teils kontroverse Diskurse. Effiziente Lernszenarien sind unumstritten erwünscht. Muss es jedoch direkt das digitale Klassenzimmer sein?
Medienpraktische Erfahrung, die sogenannte IT-Medienbildung, ist in unserer heutigen Gesellschaft ebenso wie Lesen, Schreiben und Rechnen unverzichtbar geworden. Nach Informationen einer Pressemitteilung der CeBIT egab eine IDC-Studie, dass im Jahr 2014 in neun von zehn Berufen Computerwissen unabdingbar sein wird.
Dies bedeutet, dass Schüler nur dann erfolgreich auf den späteren Lebens- und vor allem Berufsalltag vorbereitet werden, wenn die Qualität der Bildung mit aktuellen Entwicklungen Schritt hält und die Nutzung von IT ein Bestandteil des täglichen Unterrichts wird.
Längst betrifft e-Learning nicht mehr nur die Schule, sondern ist auch in der Hochschule und in den Unternehmen angekommen. Dabei sind die digitalen Bildungsmedien auch nicht mehr rein additiv, sondern integrieren sich inzwischen auf völlig neue Weise in die Lerngewohnheiten. Tafel und Kreide bekommen durch das intelligente Multitouch Whiteboard und Computer Verstärkung.
Zudem kommen multimediale Plattformen wie Live[at]EDU, Edunex, Netbooks und Surface-Tische zum Einsatz. Und es bleibt noch abzuwarten, welche Neuerungen in diesem Sommer bei den e-Learning Awards 2010 vorgestellt werden.
Eine Studie des Unternehmens Microsoft ergab, das gerade bei Schülern die Resonanz auf IT-Bildungstechniken sehr positiv ist. Doch dem e-Learning steht auch immer ein e-Teaching gegenüber. Zwar empfindet ein Großteil der Lehrenden die digitalen Bildungsmedien als didaktisch sinnvoll, jedoch stößt man gerade hier auf deutliche Vorbehalte.
Vor allem Unsicherheit in Bezug auf die eigene Medienkompetenz, aber auch Aspekte wie die Sorge vor Urheberrechtsverletzungen oder Gewohnheiten hemmen die Implementierung von modernen e-Learning-Lösungen in den Unterricht.
Es wäre wichtig, dass zukünftig beide Anwenderseiten – Schüler/Lehrer, Student/Hochschullehrer, Angestellter/Personalent-wickler – von den Möglichkeiten überzeugt sind, damit eine Ausnutzung des großen Potentials der Medienbildung 2.0 erreicht werden kann.