In der Wirtschaft verändert sich das Angebot an Berufen durch den Einfluss und die neuen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). So wandeln sich nicht nur Anforderungen an bestehende Berufe, sondern es entstehen auch völlig neue Arbeitsgebiete.
Die Bedeutung der Informationstechnologie- und Telekommunikations-branche, welche nach Angaben des Verbandes BITKOM heute nach dem Maschinenbau der zweitgrößte Arbeitgeber in der Industrie in Deutschland ist, nimmt dabei stetig zu. Der Großteil der Mitarbeiter in der IKT-Branche fällt mit 599.000 auf den Bereich Informationstechnik. In dem Bereich Telekommunikation sind 236.000 Mitarbeiter beschäftigt, im Bereich digitale Unterhaltungselektronik weitere 11.000.
Laut einem Artikel des General-Anzeigers vom 19.04.2010 ist die Branche der Informationstechnologie (IT) eine Branche mit weit verzweigten Arbeitsmöglichkeiten und vielen offenen Stellen. Auch BITKOM gibt an, dass derzeit rund 20.000 offene Stellen in der IKT-Branche bestehen. Die Nachfrage nach IT-Experten wird in Deutschland das Angebot an entsprechenden Arbeitskräften in den kommenden Jahren übersteigen.
Gute Chancen aufgrund zukünftiger technologischer Anforderungen haben laut dem General-Anzeiger Informatiker und Wirtschaftsinformatiker in den Bereichen Entwicklung, Beratung und Projektmanagement. Ein Beispiel stellt neben der Entwicklung von computer- und internetgestützten Systemen für die Koordination von Lagerbeständen, der Zulieferung und des Vertriebs im Versandhandel die Analyse der Lage des Händlers durch einen Berater und die Implementierung des neuen in das bestehende System durch den Projektmanager dar.
Auch BITKOM prognostiziert für die IKT-Branche ein weiteres Wachstum aufgrund des Wandels der wichtigsten Infrastrukturen durch IT. So werden zum Beispiel das Verkehrssystem, die Energienetze, die Behördennetze oder auch das Gesundheits- und Bildungssystem Veränderungen und neue Anforderungen erfahren, wodurch sich ein nicht zu unterschätzender Bedarf an Spezialisten ergibt. Momentan werden zum Teil auch Arbeitskräfte aus dem Ausland abgeworben, um dem Bedarf gerecht zu werden.
Eine Umfrage von BITKOM ergab, dass 53 % der Unternehmen aus der IKT-Branche ihr Personal verstärken und weitere 30 % der Unternehmen die Personalstärke auf dem aktuellen Niveau beibehalten wollen. Somit werden zukünftig in diesen Unternehmen neue Mitarbeiten gesucht. Nur 17 % der befragten Unternehmen müssen Arbeitsplätze reduzieren, wobei es keine näheren Angaben gibt, in welchem Bereich diese Unternehmen tätig sind.
Dass die vielfältige Branche der IKT in den vergangenen Jahren ein stetiges Wachstum aufweist, ist in der aktuellen Zeit der stärker angespannten Wirtschaftslage von wichtiger Bedeutung. Wie sich die Branche in Zukunft entwickeln wird und welche neuen Aufgabenbereiche sich ergeben werden, bleibt spannend abzuwarten.